Das Hüftgelenk ist das zweitgrößte Gelenk des Körpers
Es handelt sich um ein einfaches Kugelgelenk aus zwei knöchernen Bestandteilen: der schalenförmigen Hüftgelenkpfanne und dem kugeligen Oberschenkelkopf. Beide sind von einer Gelenkskapsel und einem kräftigen, zweischichtigen Muskelmantel umgeben.
Schmerzen in der Leistenregion, die oftmals auch in die Oberschenkel ausstrahlen, haben ihren Ursprung häufig im Hüftgelenk. Diese Schmerzen treten je nach Ursache belastungsabhängig, als morgendlicher Anlaufschmerz oder als Dauerschmerz auf. Schmerzen an der Hüfte können nach starker körperlicher Beanspruchung, aber auch ganz unabhängig davon auftreten.
Die Ursachen für Schmerzen, die vom Hüftgelenk ausgehen können sehr unterschiedlich sein
Sie lassen sich nach ihrem Ursprung in drei große Gruppen einteilen. Zu den artikulären Hüftschmerzen zählen die Hüftgelenksarthrose, die Arthritis (Entzündung) des Hüftgelenkes, die Femurkopfnekrose, das Hüftimpingement und die schnappende Hüfte. In all diesen Fällen gehen die Schmerzen vom Hüftgelenk aus und dessen Beweglichkeit ist mehr oder minder eingeschränkt. Die häufigste Ursache sind Verschleißerscheinungen am Gelenk, hier spricht man von Hüftarthrose. Mit zunehmendem Alter findet ein Abbau des gesunden Knorpelgewebes statt. Dieser Abbau kann so stark sein, dass schließlich Knochen auf Knochen trifft und somit starke Schmerzen entstehen. Neben dem Gelenkverschleiß an der Hüfte können auch Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes zu Schmerzen führen. Hierbei ist die Folge das Absterben von Knochengewebe im Hüftkopf. Zwei Formen werden dabei unterschieden. Zum einen kennen wir die Hüftkopfnekrose bei Kindern um das 6. Lebensjahr, die in einer kritischen Phase des kindlichen Knochenwachstums auftreten kann. Zum anderen die Hüftkopfnekrose als Folge von Durchblutungsstörungen beim Erwachsenen, die bei 35 – 45-jährigen Menschen auftritt. In beiden Fällen kann es neben dem Abbau von Knochenmaterial auch zur Ausbildung von Knorpelverlusten kommen, die Hüftkopfnekrose ist dann Auslöser für eine sekundäre Hüftarthrose.
Bei manchen Menschen passt der Hüftkopf – also der kugelförmige obere Teil des Oberschenkelknochens – nicht genau in die vom Beckenknochen gebildete Gelenkpfanne. Bei starker Beugung im Hüftgelenk stoßen in solchen Fällen die Knochen aufeinander. Je nach Belastung werden dabei die Gelenklippe oder der Knorpel verletzt, starke stechende Schmerzen sind die Folge. Wir sprechen in diesen Fällen bildhaft von einer „einklemmenden Hüfte“. Unbehandelt kann ein solches Missverhältnis von Hüftkopf und Gelenkpfanne ebenfalls zum Gelenkverschleiß einer sekundären Hüftarthrose führen.
Häufiger sind periartikuläre Hüftschmerzen. Sie gehen von den Weichteilen die sich um das Gelenk herum befinden aus wie beispielsweise von den Faszien, Muskeln, Sehnen, Bändern oder Schleimbeuteln. Periartikuläre Hüftschmerzen machen sich häufig an der Außenseite der Hüfte bemerkbar. Sie schränken die Beweglichkeit der Hüfte allerdings nicht ein. Zu dieser Gruppe zählen vor allem jene Schmerzsyndrome, welche von Schleimbeutelentzündungen oder von Reizungen oder Rissen von Sehnenansätzen am Trochanter major verursacht werden.
Ausstrahlungsbedingte Hüftschmerzen kommen weder aus dem Hüftgelenk noch aus den umliegenden Weichteilen, sondern haben ihre Ursache in der Lendenwirbelsäule, im Iliosakralgelenk oder im Knie.
Die Erfolgsquote beim Hüftgelenksersatz ist sehr hoch. Das künstliche Gelenke darf und soll bereits kurz nach dem Eingriff belastet werden. Ausschlaggebend für ein Wiedergewinnen von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer ist eine gute Physiotherapie.